Du suchst nach einem Beruf mit Verantwortung, guten Verdienstmöglichkeiten und echtem gesellschaftlichen Nutzen? Als Brandschutzbeauftragte oder Brandschutzbeauftragter übernimmst du eine zentrale Rolle im Unternehmen und sorgst dafür, dass Menschen und Sachwerte optimal vor Brandgefahren geschützt sind.
Brandschutzbeauftragte sind die zentralen Ansprechpersonen im Unternehmen für alle Fragen des vorbeugenden, abwehrenden und organisatorischen Brandschutzes. Sie unterstützen die Geschäftsleitung bei der Sicherstellung des betrieblichen Brandschutzes gemäß aktuellen Vorschriften, insbesondere DGUV, vfdb-Richtlinie 12-09/01, Arbeitsschutzgesetz sowie spezifischen Branchenregelungen.
Dabei ist wichtig zu verstehen: Als Brandschutzbeauftragte berätst und unterstützt du die Unternehmensleitung, hast aber keine unmittelbare Weisungsbefugnis. Du bist vielmehr die Fachkraft, die sicherstellt, dass alle gesetzlich und behördlich festgelegten Brandschutzmaßnahmen eingehalten und regelmäßig überprüft werden.
Der Aufgabenbereich von Brandschutzbeauftragten ist vielfältig und abwechslungsreich. Du erstellst und aktualisierst die Brandschutzordnung (Teile A, B, C), führst Beurteilungen von Brand- und Explosionsgefahren an Arbeitsplätzen durch und wirkst bei der Gefährdungsbeurteilung mit.
Ein großer Teil deiner Arbeit besteht darin, das Unternehmen bei feuergefährlichen Arbeitsverfahren und beim Einsatz brennbarer Arbeitsstoffe zu beraten. Du planst, kontrollierst und organisierst Evakuierungsübungen und sorgst für die regelmäßige Überprüfung und Wartung von Brandschutzeinrichtungen wie Feuerlöschern.
"Brandschutzbeauftragte sind rechtlich und organisatorisch geforderte Fachpersonen zur Sicherstellung und Weiterentwicklung des Brandschutzes im Betrieb, wobei Unternehmen sowohl von deren Fachkompetenz als auch der Einhaltung aktueller gesetzlicher Standards profitieren." - SIGEKO in der Region
Darüber hinaus bildest du Mitarbeitende aus und sensibilisierst sie für Brandschutzthemen, beispielsweise durch die Unterweisung von Brandschutzhelfern. Als Ansprechpartner für Behörden, Feuerwehr und Versicherung in allen Brandschutzfragen stellst du eine wichtige Schnittstelle dar.
Die Bestellung von Brandschutzbeauftragten ist nicht für alle Unternehmen verpflichtend, aber in vielen Fällen gesetzlich vorgeschrieben. Laut Industriebaurichtlinie sind sie ab bestimmten Betriebsgrößen (z.B. über 5.000 m² Geschossfläche) verpflichtend, in bestimmten Betriebsarten (Verkaufsstätten-, Versammlungsstättenverordnungen) sowie auf Anordnung der Behörde oder des Versicherers.
In anderen Unternehmen erfolgt die Bestellung auf Grundlage der individuellen Gefährdungsbeurteilung, häufig empfohlen durch Berufsgenossenschaften. Die rechtlichen Grundlagen umfassen:
Regelwerk | Inhalt |
---|---|
DGUV Information 205-003 | Offizielles Standardwerk für Aufgaben, Qualifikation und Bestellung |
Arbeitsschutzgesetz | Allgemeine Rechtsgrundlage für Sicherheit und Gesundheit |
vfdb-Richtlinie 12-09/01 | Anerkannte Regeln zu Aufgaben und Pflichten |
Landesbauordnungen | Spezifische Verordnungen für einzelne Betriebsarten |
Die Gehaltsaussichten für Brandschutzbeauftragte sind durchaus attraktiv. Laut aktuellen Daten von StepStone verdienen Brandschutzbeauftragte in Deutschland durchschnittlich zwischen 38.700 € und 55.600 € brutto jährlich, mit Medianwerten von etwa 44.000 € bis 47.414 €.
Als Berufseinsteiger kannst du mit einem Gehalt von etwa 29.766 € bis 32.700 € brutto jährlich rechnen. Mit zunehmender Erfahrung steigen die Verdienstmöglichkeiten deutlich an, wobei Spitzengehälter bis zu 64.968 € brutto jährlich erreichen können.
Regional gibt es deutliche Unterschiede: In Rheinland-Pfalz liegt das Durchschnittsgehalt bei bis zu 60.500 €, in Baden-Württemberg bei 54.200 € und in Bayern bei 48.300 €. Metropolregionen und die Industrie zahlen generell mehr als ländliche Gebiete oder kleinere Unternehmen.
Bundesland | Durchschnittsgehalt |
---|---|
Rheinland-Pfalz | 60.500 € |
Baden-Württemberg | 54.200 € |
Hessen | 52.400 € |
Bayern | 48.300 € |
Niedersachsen | 44.500 € |
Sachsen | 43.800 € |
Thüringen | 30.000 € |
Um als Brandschutzbeauftragte arbeiten zu können, benötigst du eine fachliche Ausbildung entsprechend DGUV-Information 205-003 oder gleichwertigen Standards. Die aktuelle Qualifikation umfasst mindestens 64 Stunden Lehrgang mit Abschlussprüfung.
Die Weiterbildung zum Brandschutzbeauftragten ist zentral und wird über TÜV, IHK oder private Anbieter angeboten. Regelmäßige Weiterbildungen, Nachschulungen und Rezertifizierungen sind gesetzlich vorgeschrieben – mindestens alle drei Jahre musst du deine Kenntnisse auffrischen.
Besonders gefragt sind Spezialisierungen in bestimmten Branchen oder Erweiterungen der Qualifikation. Du kannst dich beispielsweise zur Führungskraft im Sicherheitsmanagement weiterbilden oder dich auf besondere Bereiche wie Industrie, Baustellen oder Flughäfen spezialisieren.
Für ambitionierte Fachkräfte bietet sich auch die Selbstständigkeit als Option an – beispielsweise als externer Brandschutzberater oder Sachverständige. Zusatzqualifikationen wie Sachverständigenlehrgänge, Schulungen zu Explosionsschutz oder Notfallmanagement eröffnen weitere Karrierewege.
Die Digitalisierung hat auch vor dem Brandschutz nicht Halt gemacht. Moderne Brandschutzsoftware ermöglicht die effiziente und rechtssichere Wartung, Prüfung und Dokumentation aller brandschutzrelevanten Maßnahmen und hilft dabei, die Anforderungen der DGUV und aktuellen gesetzlichen Vorgaben einzuhalten.
Wichtige Funktionen moderner Brandschutzsoftware umfassen automatisierte Prüf- und Wartungsberichte, Fotodokumentation und Verortung von Mängeln sowie digitale, ortsunabhängige Zusammenarbeit. Tools wie KEVOX oder Ed Controls erstellen Berichte und Protokolle automatisiert, inklusive vorgefertigter Checklisten und Prüfformulare.
In der Praxis bedeutet das: Anstatt mit Papierchecklisten durch das Gebäude zu gehen, nutzt du eine mobile App, die dich durch die Prüfung führt. Mängel werden per Foto dokumentiert und exakt digitalen Plänen oder Standorten zugeordnet – teilweise sogar GPS-gesteuert.
"Softwarelösungen unterstützen die Erfüllung der DGUV-Vorschriften sowie der neuen Anforderungen für 2025. Sie minimieren das Risiko von Dokumentationsmängeln, welche zu Bußgeldern oder Haftung führen können." - KEVOX
Daten werden zentral in der Cloud gespeichert, Prüfungen können wetterunabhängig mobil durchgeführt werden. Die lückenlose Dokumentation erfüllt die Dokumentationspflicht nach DGUV und Arbeitssicherheitsgesetz, inklusive fortlaufender Historie und Nachweiskette für Behörden, Sachverständige oder Feuerwehr.
Software | Hauptfunktionen | Preis |
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KEVOX | Automatisierte Berichte, Fotodokumentation, Checklisten, Cloud | ab 83 € / Monat |
Ed Controls | Ticket-System, Mangelmanagement, mobile App, Cloud, Audit-Tools | Auf Anfrage |
STREIT | Digitale Prüf- und Wartungsdokumentation, Checklisten, Berichtsarchiv | Auf Anfrage |
Der Arbeitsmarkt für Brandschutzbeauftragte zeigt sich robust und wachsend. Über 340 offene Stellen allein auf StepStone sprechen für eine stetig steigende Nachfrage, die aufgrund verschärfter Auflagen (Arbeitsstättenverordnung, DIN-Normen, ESG-Vorgaben) weiter zunimmt.
Besonders gefragt sind Fachkräfte in Großunternehmen, kritischen Infrastrukturen, im Bau- und Immobiliensektor, in der Energieversorgung sowie an Flughäfen und in öffentlichen Einrichtungen. Die Trends für die kommenden Jahre zeigen deutlich in Richtung Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Der Fokus auf nachhaltigen und inklusiven Brandschutz gewinnt an Bedeutung – neue Qualifikationen zu Themen wie barrierefreier Evakuierung werden immer wichtiger. Gleichzeitig nimmt die Digitalisierung zu, beispielsweise durch Automatisierung im Brandschutzmanagement oder den verstärkten Softwareeinsatz für die Dokumentation.
Diese Entwicklungen bieten dir als Brandschutzbeauftragte die Chance, dich zu spezialisieren und neue Kompetenzbereiche zu erschließen. Wer frühzeitig auf moderne Technologien setzt und sich kontinuierlich weiterbildet, kann von den besten Karrierechancen profitieren.
Wenn du eine Karriere als Brandschutzbeauftragte anstrebst, solltest du dir zunächst einen Überblick über die verschiedenen Ausbildungsanbieter verschaffen. TÜV, IHK und private Bildungsträger bieten entsprechende Lehrgänge an – vergleiche dabei nicht nur die Preise, sondern auch die Inhalte und den Ruf der Anbieter.
Nutze bereits während der Ausbildung die Gelegenheit, Kontakte in der Branche zu knüpfen. Viele Kursanbieter vermitteln auch bei der Jobsuche oder haben Kontakte zu Unternehmen, die Brandschutzbeauftragte suchen.
Überlege dir bereits früh, in welche Richtung du dich spezialisieren möchtest. Bestimmte Branchen wie die Chemie- oder Automobilindustrie zahlen überdurchschnittlich gut, haben aber auch höhere Anforderungen. Hotels und Gastronomiebetriebe bieten oft einen weniger stressigen Einstieg, aber geringere Verdienstmöglichkeiten.
Bleibe immer auf dem neuesten Stand der Technik und Gesetzgebung. Abonniere Fachzeitschriften, besuche Messen und Kongresse und nutze die Weiterbildungsangebote deiner Berufsgenossenschaft. Die Investition in deine kontinuierliche Fortbildung zahlt sich langfristig in besseren Karrierechancen und höherem Gehalt aus.
Als Brandschutzbeauftragte übernimmst du eine verantwortungsvolle Position mit guten Verdienstmöglichkeiten und ausgezeichneten Zukunftsaussichten. Die Kombination aus technischem Fachwissen, rechtlicher Kompetenz und sozialer Verantwortung macht diesen Beruf besonders reizvoll für Menschen, die Sicherheit und Schutz anderer ernst nehmen.
Mit Gehältern zwischen 38.700 € und über 64.000 € brutto jährlich, steigender Nachfrage am Arbeitsmarkt und vielfältigen Spezialisierungsmöglichkeiten bietet die Laufbahn als Brandschutzbeauftragte eine solide Basis für eine erfolgreiche Karriere im Sicherheitswesen.
Die Digitalisierung eröffnet dabei neue Arbeitsweisen und Effizienzpotentiale, während gleichzeitig die gesellschaftliche Bedeutung des Brandschutzes weiter steigt. Wer den Schritt in diese Branche wagt, investiert in einen Beruf, der sowohl persönlich erfüllend als auch wirtschaftlich attraktiv ist.
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