Bei der Auswahl von Logomatten für gewerbliche Eingangsbereiche spielen Brandschutzvorschriften eine entscheidende Rolle – besonders in Krankenhäusern, Hotels und öffentlichen Gebäuden können nicht zertifizierte Matten zur Gefahr werden.
In Deutschland und der EU gelten strenge Brandschutzstandards für alle Bodenbeläge in gewerblichen Gebäuden. Die zentrale europäische Norm DIN EN 13501-1 hat die deutsche DIN 4102 weitgehend abgelöst und klassifiziert das Brandverhalten von Bauprodukten, einschließlich Fußmatten und Logomatten. Laut COBA unterscheidet sich die europäische Norm in den Prüfkriterien von der deutschen Brandschutznorm.
Eine überarbeitete Fassung der DIN 4102-4 wurde für Juni 2025 veröffentlicht, wie Feuertrutz berichtet. Diese ergänzt weiterhin die europäischen Standards in nationalen Bauvorschriften. Zusätzlich gelten Normen für Sicherheitskennzeichnungen wie die DIN 4844-4, die 2025 überarbeitet wurde.
Die europäische Brandschutznorm teilt Materialien in verschiedene Euroklassen ein:
Klasse | Beschreibung | Eignung für gewerbliche Gebäude |
---|---|---|
A1, A2 | Nicht brennbar (A1 ohne, A2 mit geringen brennbaren Bestandteilen) | Optimal, aber bei Textilmatten selten |
B | Schwer entflammbar | Sehr gut geeignet |
C | Schwer entflammbar (geringere Anforderungen) | Gut geeignet |
D, E | Normal entflammbar | Bedingt geeignet |
F | Nicht geprüft | Ungeeignet für öffentliche Bereiche |
Für gewerbliche Gebäude wird üblicherweise mindestens die Klasse Cfl-s1 oder Bfl-s1 verlangt, wobei "fl" für Fußboden und "s1" für geringe Rauchentwicklung steht.
Je nach Nutzung des Gebäudes gelten unterschiedlich strenge Brandschutzanforderungen, die sich auf die Auswahl der Logomatten auswirken.
In Krankenhäusern herrschen besonders strenge Brandschutzvorschriften. Wie 123 Ingenieure erläutert, müssen seit November 2019 alle Feuer- und Rauchschutzabschlüsse der europäischen Norm DIN EN 16034 entsprechen. Dies betrifft auch Eingangsbereiche, wo Logomatten als potenzielle Brandlast berücksichtigt werden müssen.
Eingangsbereiche in Krankenhäusern sollten frei von brennbaren Materialien sein und sicher zugänglich bleiben, um Fluchtwegsicherungen zu gewährleisten.
Hotels benötigen umfassende Brandschutzsysteme, einschließlich feuerhemmender Türen und Rauchabzugsanlagen. Logomatten im Eingangsbereich müssen dabei den gleichen Brandschutzstandards entsprechen wie andere Bodenbeläge und dürfen die Fluchtwegsicherheit nicht beeinträchtigen.
Bürogebäude müssen sicher zugängliche Fluchtwegsicherungen haben. Laut Fachanwalt.de führt ein Fluchtweg über Flure, Treppen oder Ausgänge zur Selbstrettung ins Freie. Eingangsbereiche spielen dabei eine wichtige Rolle und dürfen durch ungeeignete Bodenbeläge nicht zur Brandgefahr werden.
Öffentliche Einrichtungen erfordern fortschrittliche Brandschutztechnik und Prüfzertifikate für alle Brandschutzprodukte nach europäischen Normen.
Die Wahl des Materials bestimmt maßgeblich die Brandschutzeigenschaften einer Logomatte. Verschiedene Materialien verhalten sich im Brandfall unterschiedlich und werden entsprechend klassifiziert.
Wie Safety Feuerlöschtechnik erklärt, werden Brände je nach brennendem Stoff in Brandklassen eingeteilt. Textile Fußmatten fallen typischerweise in die Brandklasse A (feste Stoffe organischer Natur) oder B (brennbare Materialien).
Material | Typische Brandklasse | Brandschutzeigenschaften |
---|---|---|
Polyamid/Nylon | B (brennbar) | Durch Imprägnierung auf B1 aufrüstbar |
Naturgummi | B (brennbar) | Brennt relativ langsam |
Synthetischer Gummi | A/B (je nach Mischung) | Oft schwer entflammbar |
Kokos/Naturfasern | B (brennbar) | Schwer nachrüstbar |
Polyester | B (brennbar) | Mit Flammschutzmitteln behandelbar |
Standardmäßig brennbare Materialien wie Polyamid können durch spezielle Flammschutzausrüstung auf das Sicherheitsniveau "schwer entflammbar" (B1 nach DIN 4102 oder Cfl-s1 nach EN 13501-1) gebracht werden. Diese Behandlung muss jedoch während der Herstellung erfolgen und kann nicht nachträglich aufgebracht werden.
Naturfasern wie Kokos lassen sich dagegen nur schwer oder gar nicht aufrüsten und bleiben meist in der Kategorie "normal entflammbar", was sie für viele gewerbliche Anwendungen ungeeignet macht.
Die Klassifizierung von Logomatten erfolgt durch standardisierte Prüfverfahren, die von akkreditierten Prüflaboratorien durchgeführt werden. Diese Tests sind entscheidend für die Zulassung in gewerblichen Gebäuden.
Bei der Brandschutzprüfung werden verschiedene Aspekte des Brandverhaltens getestet:
Eine typische Logomatte aus Polyamid mit gummiertem Rücken durchläuft folgende Prüfschritte:
Ohne spezielle Flammschutzausrüstung würde eine Standard-Polyamidmatte typischerweise als "normal entflammbar" klassifiziert. Erst nach spezieller Imprägnierung und bestandener Prüfung kann sie das Zertifikat B1 (schwer entflammbar) erhalten.
Für den Einsatz in gewerblichen Gebäuden sind zwei Nachweise erforderlich:
Die CE-Kennzeichnung ist obligatorisch für Produkte, die den EU-Richtlinien entsprechen, um die Einhaltung der brandschutztechnischen Anforderungen zu gewährleisten.
Zusätzlich zur CE-Kennzeichnung müssen Brandschutzprodukte von anerkannten Prüflaboratorien zertifiziert werden. Diese Zertifikate enthalten detaillierte Angaben über die Prüfbedingungen und erreichten Klassifizierungen.
Die praktische Umsetzung der Brandschutzvorschriften erfolgt über die Landesbauordnungen und wird von den Bauaufsichtsbehörden überwacht.
Wie das Baunormenlexikon erläutert, stellen die Landesbauordnungen Anforderungen an die Feuerwiderstandsfähigkeit von Bauteilen baulicher Anlagen. Diese Anforderungen gelten auch für Eingangsbereiche und die dort verwendeten Materialien.
Die Grundanforderungen sind in der Musterbauordnung (MBO) festgelegt und werden von den einzelnen Bundesländern in ihre Landesbauordnungen übernommen. Dabei können die Länder zusätzliche oder verschärfte Anforderungen stellen.
Betreiber gewerblicher Gebäude müssen die Brandschutzeigenschaften aller verwendeten Materialien dokumentieren können. Dazu gehören:
Bei Brandschutzbegehungen durch die Feuerwehr oder Bauaufsicht werden auch Bodenbeläge im Eingangsbereich kontrolliert. Nicht zertifizierte oder falsch klassifizierte Matten können zu folgenden Konsequenzen führen:
Verstoß | Mögliche Konsequenzen |
---|---|
Fehlende Zertifikate | Nutzungsuntersagung bis zur Behebung |
Falsche Brandklasse | Sofortiger Austausch erforderlich |
Behinderung von Fluchtwegen | Bußgeld und Haftungsrisiko |
Fehlende Dokumentation | Nachweispflicht innerhalb kurzer Frist |
Bei der Auswahl brandschutzkonformer Logomatten solltest du verschiedene Faktoren berücksichtigen, um sowohl rechtliche Anforderungen zu erfüllen als auch praktische Bedürfnisse zu befriedigen.
Vor dem Kauf einer Logomatte für gewerbliche Zwecke solltest du folgende Punkte prüfen:
Brandschutzzertifizierte Logomatten sind in der Regel teurer als Standardprodukte, bieten aber entscheidende Vorteile:
Die Investition in zertifizierte Matten zahlt sich durch Rechtssicherheit, reduzierten Versicherungsschutz und vermiedene Haftungsrisiken meist schnell aus.
Zusätzlich können Versicherungen bei nachweislich brandschutzkonformen Eingangsbereichen bessere Konditionen anbieten, was die Mehrkosten teilweise kompensiert.
Die Brandschutzvorschriften entwickeln sich kontinuierlich weiter, um den aktuellen Erkenntnissen zu Brandsicherheit Rechnung zu tragen.
Wie Feuertrutz berichtet, wurden im Jahr 2025 mehrere Brandschutznormen überarbeitet. Besonders relevant ist die neue DIN 4844-4 zur Anwendung von Sicherheitskennzeichnung, die auch Eingangsbereiche betrifft.
Immer mehr Hersteller bieten digitale Zertifikate und QR-Code-basierte Dokumentationssysteme an. Diese ermöglichen eine schnellere Verifizierung der Brandschutzeigenschaften und vereinfachen die Kontrolle durch Behörden.
Die Entwicklung nachhaltiger Materialien mit guten Brandschutzeigenschaften schreitet voran. Neue Faserarten und Flammschutzbehandlungen ermöglichen es, umweltfreundliche Logomatten zu produzieren, die dennoch hohe Brandschutzstandards erfüllen.
Brandschutz bei Logomatten ist kein optionales Extra, sondern eine rechtliche Notwendigkeit in gewerblichen Gebäuden. Die Einhaltung der relevanten Normen DIN EN 13501-1 und DIN 4102 schützt nicht nur Menschenleben, sondern bewahrt Gebäudebetreiber auch vor rechtlichen Konsequenzen und Haftungsrisiken.
Bei der Auswahl solltest du immer auf vollständige Zertifizierung achten und die Dokumentation sorgfältig aufbewahren. Die Investition in brandschutzkonforme Logomatten zahlt sich durch Rechtssicherheit und professionelle Ausstrahlung aus.
Lass dich im Zweifel von Fachleuten beraten und fordere alle relevanten Zertifikate bereits vor dem Kauf an – so gehst du sicher, dass deine Logomatte nicht nur gut aussieht, sondern auch alle Sicherheitsanforderungen erfüllt.
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